Wie gehen wir mit der Repräsentation von Gewalt und Verlust um und welche Sprache finden wir dafür? Wie thematisieren wir Gefühle wie Wut, Zorn und Schmerz? Was gibt uns den Mut, Dinge nachhaltig zu verändern? Im Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit ist Wut die transformatorische Kraft. Umgekehrt gefragt, welche Konsequenz ergibt sich aus der systematischen Unterdrückung dieses Gefühls? Ihre Negation kann zu tiefer Traurigkeit, Antriebslosigkeit oder gar Depression führen. Wut gilt allgemein als negativ und ist doch ein essentieller Bestandteil des sich Auflehnens gegen gesellschaftliche Gegebenheiten. Sie bringt uns dazu, für Selbstwert und Umbruch einzustehen und ist unser moralischer Kompass gegen Ungerechtigkeit.
Die Ausstellung LIKE LAVA INSIDE ME zeigte die fünf Filme Isolation, Abschied, Wut, Metamorphose und Utopie, die die Geschichte einer Emanzipation aus alten Mustern und Denkweisen in lyrische Sprechrhythmen und eine Text-Bild-Komposition im musikalisch synästhetischen Ansatz übersetzte. Der Fokus der Ausstellung lag auf dem Ausgangspunkt und dem zentralen Film der Arbeit Manifesto of Transformation und auf der Frage nach dem Auslöser für tiefgreifende Veränderung, für Widerstand und Befreiung und beantwortet sie mit einer positiven Konnotation von Wut, um revolutionären Prozesse zu aktivieren und die eigenen Sprachlosigkeit zu überwinden. Der Titel bezog sich auf einen Textauszug des gleichnamigen Filmes Wut: “Lava rises inside me. Everything inside me and around me is covered in ashes. White ashes of the eruption are reflected in the bloody lake” (Lava steigt in mir empor. Alles in mir und alles um mich hüllt sich in Asche. Weiße Asche der Feuersbrunst spiegelt sich im blutroten See).
Neben der Installation waren Textbilder und Spiegelbilder zu sehen, die den Charakter der Botschaften und Aussagen reflektierten und den Raum für die feministische Version einer lebensbejahenden Zukunft öffneten, in der alle Stimmen einen Raum bekommen.