Produktion: DRIVE beta in Co-Produktion mit NDR
Autor: Philipp Lippert
Kamera:: Alina Kolosova
Mischung: Zak Allum
Redaktion: Domenica Berger
Gefördert von:
Saarland Medien
Kurzzeitschwester - Eine wahre Familiengeschichte
Stell' dir vor, du bist sechs Jahre, du hast eine kleine Schwester und von einem auf den anderen Tag ist sie verschwunden. In deiner Familie wird seitdem nicht mehr über sie gesprochen. 17 Jahre lang. So erging es dem jungen Dokumentarfilmer Philipp Lippert mit seiner Pflegeschwester Vanessa. Sie wurde zum Tabuthema. Auch er hat jahrelang nicht gefragt, was damals passiert ist. Bis sich Philipp schließlich auf die Suche nach Erklärungen und nach Vanessa begibt und Fragen stellt: Warum ist Vanessa damals verschwunden? Und was ist aus ihr geworden?
Familienleben mit Urlaubensreisen, Karneval und Großvater
2002 ist Philipp fünf Jahre alt, seine Schwester Vanessa vier. Sie spielen zusammen, streiten zusammen, laufen Händchen haltend durch den Garten. Sie sind Geschwister und doch irgendwie nicht, denn Vanessa ist als Pflegekind in die Familie gekommen: Die Kinder verbringen gemeinsame Urlaube in Frankreich, feiern Karneval mit den Eltern, basteln mit dem Großvater - bis zu dem Moment, in dem Vanessa plötzlich aus Philipps Leben verschwindet.
Das Sprechen über das abgegebene Pflegekind wird zum Tabu
Genaueres weiß der heute 24-Jährige nicht. Das Thema wurde zum Tabu in seiner Familie, denn Vanessa wurde nach zweieinhalb Jahren in der Familie wieder abgegeben - entgegen aller guten Vorsätze der Familie, Vanessa bei sich aufwachsen zu lassen.